Unkraut richtig entfernen
Es wächst nahezu überall. Hast du es mühsam in einem Bereich deines Gartens entfernt, wuchert es an anderer Stelle wieder neu - Unkraut! Bevor wir aber damit fortfahren, diesem Teufelszeug mit unterschiedlichen Methoden den Garaus zu machen, wollen wir zuerst eine Lanze für das Unkraut brechen. Unkräuter haben einen nicht zu unterschätzenden Nutzwert für deinen Garten, indem sie Stickstoff im Boden binden, für eine lockere Erdbeschaffenheit sorgen und wichtige Nährstoffe im Boden halten. Für viele Insekten bieten blühende Unkräuter, wie zum Beispiel die Acker-Kratzdistel, der Wiesensalbei und viele andere mehr, Nektar und Pollen als Nahrung. Steigt man noch tiefer in das Thema ein, lernst du die heilende Wirkung vieler Unkräuter kennen. Zu dieser besonderen Gruppe gehört zum Beispiel der Löwenzahn, das Gänsefingerkraut oder der Spitzwegerich.
Nachdem wir dem Unkraut etwas von seinem Schrecken genommen haben, lernst du jetzt Methoden kennen, wie du den unkontrollierten Unkrautbefall in deinem Garten in den Griff bekommst.
Wissen was da wächst
Bevor du dich ans Werk machst, ist es wichtig, dass du weißt, um welche verschiedenen Unkräuter es sich in deinem Garten handelt. Das Wissen um welche Art es sich handelt, ist zugleich die Grundlage für die Auswahl des richtigen Bekämpfungswerkzeugs und die anzuwendende Technik der Unkrautentfernung.
Der beste Zeitpunkt
Am frühen Morgen, wenn der Boden noch feucht ist, oder nach einem Regenschauer ist der ideale Zeitpunkt Unkraut zu ziehen. Diese natürliche Methode zur Unkrautbekämpfung nennt man jäten. Dabei wird das Unkraut mit der Hand aus dem Boden gezogen. Eine anstrengende, aber wirkungsvolle Methode.
Jäten ohne Verletzungen
Es ist nicht gerade angenehm, eine Gänsedistel oder einen Giftlattich mit bloßen Händen zu ziehen. Damit es erst gar nicht zu Verletzungen und Vergiftungen kommt, bietet MaxGarten eine Auswahl hochwertiger Gartenhandschuhe für jede Anforderung an.
Werkzeuge zum Jäten
Natürlich wirst du nicht jedes Unkraut mit der Hand ziehen. Nur allzu oft brechen die Wurzeln beim Herausziehen schon kurz unter der Erdoberfläche ab und sprießen bereits nach wenigen Tagen wieder neu in voller Pracht. Damit das nicht passiert gibt es Unkrautstecher und Jätekellen, die vielseitig eingesetzt werden können. Gute Unkrautstecher haben einen Holzgriff, vorzugsweise aus strapazierfähigem Eschenholz, und aus Stahl geschmiedete Klingen in unterschiedlichen Längen. Neben einem Set an Unkrautstechern brauchst du für deine Grundausrüstung noch einen vielseitig einsetzbaren Bügeljäter, einen Fugenkratzer und eine Fugenbürste.
Pendelhacke Alba
Die Pendelhacke ist das ideale Werkzeug für die Unkrautentfernung in Beeten mit Reihenbepflanzung. Die Pendelhacke steckt in der Regel auf einem ca. 1,60 m langen Stiel aus Eschenholz. Der metallene Hackkopf hat ein Gelenk, mit dem du die Hacke in aufrechter Körperhaltung über das zu entfernende Unkraut hin- und herziehst. Die Pendelhacke ist von beiden Seiten geschärft und schneidet bei jeder Bewegung das Unkraut über der Wurzel ab und lockert dabei den Boden auf. Die abgeschnittenen Pflanzenreste kannst du liegen lassen. Sie verrotten und werden dabei von einem Heer an Mikroorganismen zu Humus umgewandelt. So erhält der Boden auf natürliche Art und Weise mehr Nährstoffe und du kannst dir das Düngen sparen.
Klassische Beethacke
Die Krumpholz Beethacke kannst du auf vielfältige Weise einsetzen. In erster Linie zur Unkrautbekämpfung, zum Entfernen von Laub und zum Säubern von Beeten und Rabatten. Aufgrund ihrer scharfen, breiten Klinge eignet sich die Hacke hervorragend zum Durchtrennen der Unkrautwurzeln, da sie knapp unter der Bodenoberfläche gleitet. Mit dem langen Stiel an der Krumpholz Beethacke arbeitest du in aufrechter Körperhaltung, ganz im Gegensatz zu vielen anderen handgeführten Unkrautentfernern, mit denen du in gebückter Körperhaltung arbeiten musst. Arbeite mit der Beethacke vorzugsweise an warmen und trockenen Tagen, damit das Unkraut an der Bodenoberfläche schnell schrumpft und abstirbt. Das abgehackte Unkraut kannst du liegen lassen, oder zur Kompostierung verwenden.
Triangel-Fugenkratzer
Der vielseitig einsetzbare Triangel-Fugenkratzer von Krumpholz arbeitet nach dem Prinzip „drücken und ziehen“. Ideal für die Unkrautentfernung enger unkrautbewachsener Stellen. Der Triangel-Fugenkratzer dringt leicht in die Fuge ein und arbeitet sehr effektiv. Die dreieckige Klinge kann aber noch viel mehr als Unkrautjäten in engen Zwischenräumen. Verwende sie zum Beispiel zum Aufbrechen von Erdklumpen, zum Ausgraben von hartnäckigem Unkraut, zum Ausheben von Löchern für Blumenzwiebeln und zum Anlegen von Furchen für die Aussaat.
Japanisches Pflanzenmesser
Liebst du das Besondere und suchst du ein Werkzeug, das du für viele Tätigkeiten im Garten individuell nutzen kannst, bietet sich die Anschaffung eines traditionellen japanischen Pflanzenmessers (Niwaki Hori-Hori) an. Du kannst es als Allround-Unkrautstecher, als ideales Pflanzwerkzeug oder zum Stöbern unter der Erde einsetzen. Die 17 Zentimeter lange Klinge des Pflanzenmessers ist aus Karbonstahl und läuft direkt in den robusten Buchenholzgriff. Durch den höheren Kohlenstoffanteil lassen sich Klingen aus Karbonstahl im Vergleich zu Edelstahl höher härten, wodurch sie dünner und vor allem wesentlich schärfer geschliffen werden können.
Damit das Pflanzenmesser seine Schärfe beibehält und nicht fleckig wird, braucht es ein wenig Pflege. Nach häufigem Gebrauch verliert das Hori-Hori langsam an Schärfe. Das ist bei Klingen aus Karbonstahl normal. Die optimale Schärfe lässt sich aber schnell und einfach mit einem Niwaki-Schleifstein wiederherstellen. Achte darauf, das Messer nach dem Gebrauch von Blattharz oder anderen Verunreinigungen zu säubern. Das geht am besten mit klarem Wasser, dann trockenwischen und mit Kamelienöl nachwischen. Stecke das scharfe Messer bei Nichtgebrauch zurück in die Scheide aus Segeltuch und bewahre es an einem trockenen Ort auf.
Motorsensen für Profis
Motorsensen sind das Werkzeug für Profis und alle großen Jungs, die auch mal ein paar Euro mehr investieren können. Motorsensen sind vielseitig einsetzbar: für gepflegte Wildwiesen, unkontrolliert wucherndes Gestrüpp und natürlich für die Unkrautentfernung. Klassische Motorsensen haben einen Benzinmotor und sind im Betrieb höllisch laut. Die bessere Alternative dazu sind Motorsensen, die mit einem Akku angetrieben werden. Leider haftet diesen immer noch der Vorteil an, leistungsschwächer als ihre Verwandten mit Benzinmotor zu sein. Das können wir nicht bestätigen, denn unsere Husqvarna Akku-Motorsense geht durch alles wie Butter, was ihr zum Beschnitt vorgesetzt wird. Denke beim Arbeiten mit der Akku-Motorsense immer daran, eine Schutzbrille zu tragen. Hast du eine Motorsense mit Benzinmotor, solltest du unbedingt noch einen Hörschutz tragen.
Effiziente Unkrautbrenner
Unkrautbrenner, auch als Abflammgeräte bezeichnet, sind eine großartige Möglichkeit, ungebetenen Wildwuchs im Garten und auf gepflasterten Gehwegen mit wenig Aufwand loszuwerden. Am besten eignen sich Brenner auf der Basis von Propangas nach DIN 51622. Bei Temperaturen bis zu 1000 Grad Celsius hat das Unkraut keine Chance. Durch die starke Flamme wird die Pflanze auf über 100 Grad Celsius erhitzt, wodurch die Eiweiße der Pflanze gerinnen, die Zellen aufplatzen und die Plane verdorrt. Lediglich die Verbrennungsreste müssen noch mit einem Besen entfernt werden. Dennoch, unterschätze nicht die Widerstandskraft gut verwurzelter Pflanzen. Nach nur 14 Tagen kann das abgefackelte Unkraut wieder austreiben. Hier lautet die Empfehlung, noch einmal mit dem Brenner über die befallenen Stellen zu gehen. Danach solltest du drei bis vier Monate Ruhe haben, bevor sich neues Unkraut bildet.
Möchtest du nicht stundenlang auf den Knien herumrutschend Unkraut jäten, dann ist die Abflamm-Methode dein Ding. Es geht schnell, ist umweltschonend und ungiftig, da keinerlei Chemie zum Einsatz kommt. Das während des Abflammens einige Sicherheitsvorkehrungen zu treffen sind, ist selbstredend. Nur allzu schnell hat man durch Ablenkung Dritter die Füße verbrannt, oder gar Brandschäden an Haus und Hof verursacht. Achte auch darauf, dass du für deine Aktion einen windstillen Tag wählst. Zu viel Wind macht die Flamme unkontrollierbar, wodurch die bereits beschrieben Nebenwirkungen begünstigt werden.
Das Abbrennen von Unkraut ist mit Einschränkungen grundsätzlich erlaubt. Unkrautbrenner dürfen nicht auf Wiesen, Randstreifen von Feldern, unter Hecken und an Hängen eingesetzt werden. Weiterhin ist der Einsatz von Abflammgeräten dann untersagt, wenn starke Sommerhitze zur Brandgefahr werden könnte. Die Preise für Abflammgeräte liegen zwischen 30 und 150 Euro.
Als Alternative zum gasbetriebenen Unkrautbrenner gibt es noch die elektrischen Varianten. Auch gut, aber mit dem Nachteil, dass du immer ein ausreichend langes Verlängerungskabel zur Hand haben musst. In Sachen Effizienz aber ist der gasbetriebene Unkrautbrenner die bessere Wahl.
Giftspritze? Nein Danke!
Die Unkrautvernichtung unter Verwendung chemischer Mittel ist eine Variante, die heute eigentlich zu einem No-go erklärt werden muss. Chemische Unkrautvernichtungsmittel verunreinigen das Grundwasser, tragen vehement zum Insektensterben bei und machen unsere Haustiere, unsere Kinder und uns selbst krank. Zudem sind chemische Unkrautvernichter laut Pflanzenschutzgesetz nur mit Sachkundenachweis auf zugelassenen Flächen erlaubt.